Die kleine Ohnepolarität
Es war einmal eine kleine Ohnepolarität. Sie spürte nicht das sie lebte, denn sie wusste nichts von Geburt und Tod. Wenn die kleine Ohnepolarität traurig war, dann spürte sie es nicht, denn sie kannte keine Freude.
Es gab keinen Tag, keine Nacht, somit keine Helligkeit und Dunkelheit. Die kleine Ohnepolarität wusste nicht einmal, ob sie männlich war oder weiblich.
Es gab übrigens viele Ohnepolaritäten, doch alle waren wie diese kleine. Weder gut noch böse, nicht schwarz und nicht weiß. Sie bestanden aus einem eintönigen Grau. Alle waren gleich und langweilten sich sehr durch das zeitlose Universum.
Eines Tages hatte die kleine Ohnepolarität eine Idee. Sie wollte anders sein als alle anderen, nicht mehr so eintönig grau und überhaupt…
Daher nahm sie allen Mut zusammen und kugelte durch weißen Flieder, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Der weiße Flieder färbte die kleine Ohnepolarität sofort weiß. Sie nahm einen neuen Namen an und eine eigene Identität.
Frech wie sie jetzt wurde, bewarf sie eine andere Ohnepolarität mit Matsch, den sie zufällig in einem Eimer entdeckte. Die Getroffene wurde sofort erdenfarbig und benannte sich daher ebenfalls um.
Die beiden hießen jetzt Polaritäten.
Immer neue Ideen kamen, erst bei den beiden, dann sogar bei immer mehr Ohnepolaritäten, bis es nur noch Polaritäten gab. Somit entwickelten sich nach einer Weile helle und dunkle, große und kleine, gesunde und kranke Polaritäten. Alles wurde bunt und gegensätzlich.
Damals vor langer Zeit bei den Ohnepolaritäten gab es noch keinen Tod, doch auch das änderte sich ….
und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.